4. Достопримечательности

4.1. Burg Hohenzollern
An einem wunderschönen Juliabend des Jahres 1819 besuchte der 25-jährige Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen während einer Reise den ruinenhaften Stammsitz seines Hauses und fasste hierbei den Entschluss, diese Burg wieder aufzubauen.
Später setzte er als König diesen Jugendtraum um. Ab 1850 schuf er gemeinsam mit seinem Vetter und dem Architekten August Stüler, dem romantischen Ideal folgend, eine der großartigsten neugotischen Burganlagen Deutschlands. Das vieltürmige Hochschloss verbindet sich mit den von Ingenieur-Oberst von Prittwitz entworfenen Wehranlagen – einem Meisterwerk der Militärarchitektur jener Zeit. Durch Stülers zivile Elemente erhielt es besonderen Reiz.
Dieses majestätische Schloss thront auf dem 855 Meter hohen Zollerberg und wird zu den eindrucksvollsten Dynastie-Burgen Deutschlands zugezählt. Als architektonisches Symbol preußischer Geschichte vereint sie mittelalterliche Wehrhaftigkeit mit romantischem Historismus.
Die Burg dient bis heute als bedeutendes kulturelles Erbe des Hauses Hohenzollern und beherbergt kostbare Kunst- und historischen Gegenstände aus Preußens Geschichte, darunter Gemälde, Goldschmiedearbeiten, Friedrichs des Großen Waffenrock und Luises Schleppe.
In der St. Michaelskapelle sind reliefartige Sandsteinplatten aus spätromanischer Zeit sowie spätgotische Glasgemälde zu besichtigen.
In der Christus-Kapelle befanden sich von 1952 bis 1991 die Särge Friedrichs des Großen und Friedrich Wilhelms I.
Die imposante Silhouette der Burg mit Türmen und Zinnen dominiert die Landschaft und zieht jährlich Hunderttausende Besucher an. Besonders faszinierend ist der Blick vom Adlerbalkon über die Schwäbische Alb. Die Anlage bleibt auch heute im Privatbesitz der Familie und steht zugleich als lebendiges Museum für die Öffentlichkeit offen.
4.2. Das Niederwald-Denkmal
Hoch über dem Rheintal, wo Weinberge auf den Niederwald treffen, steht das riesige Standbild der Germania. Als Sinnbild der wiedergewonnenen Einheit Deutschlands wurde wurde das Denkmal zwischen 1877 und 1883 durch nationale Spenden errichtet. Die Figur allein misst 10,55 m vom Scheitel bis zur Sohle. Ihren 25 m hohen Steinsockel schmückt ein triumphales Bronze-Relief. Es zeigt Kaiser Wilhelm I. mit deutschen Fürsten, Heerführern, dem “Schmied des Reichs” Bismarck und fast 200 lebensgroßen Soldaten aller Waffengattungen. Flankiert wird das Relief von zwei geflügelten Riesinnen, die den Krieg und den Frieden darstellen.
Figuren solcher Maße haben Tradition. Aus Urzeiten stammen die Steinkolosse auf der Osterinsel. Kurz nach 1400 v. Chr. ließ im ägyptischen Theben der Pharao Amenophis III. zwei steinerne Riesenfiguren aufstellen. Der Grieche Phidias schuf um 450 v. Chr. eine zehn Meter hohe Bronzefigur der Athena Parthenos. Über 700 Jahre lang stand sie auf der Akropolis von Athen. Im Jahr 285 v. Chr. wurde die 32 Meter hohe Bronzestatue des Helios-Apollo spreizbeinig über die Hafeneinfahrt von Rhodos gestellt und zu einem der sieben Weltwunder erklärt.
Neue Vorliebe für Riesengestalten erwacht in ganz Europa im ausgehenden Mittelalter. 1404 stellt Bremen den steinernen Riesen Roland vor das Rathaus. Bald danach wird im Kölner Dom der gewaltige Christophorus fertig. Beide haben in halb Europa Nachfolger. Riesen aus Bronze kommen erst später noch einmal in Mode. Spätere Beispiele sind der Herkules bei Kassel (um 1800), das 26 Meter hohe Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald (ab 1838) und schließlich die 46 Meter hohe Freiheitsstatue in New York, die Frankreich den USA für die Einfahrt nach New York schenkte.
Die Germania auf dem Niederwald hat tatsächlich Tradition, eine grosse sogar. Auf die Höhe des Niederwalds führt von Rüdesheim und auch von Assmannshausen aus eine Seilbahn.
Das Niederwalddenkmal ist auch deshalb so bekannt, weil man von dort einen wunderschönen Blick über das Rheintal hat. Von der großen Terrasse aus kann man weit in die Landschaft schauen. Diese Aussicht ist eine der schönsten im ganzen Rheintal. Viele Besucher kommen extra hierher, um dieses Panorama zu erleben. Es ist besonders beeindruckend bei Sonnenaufgang oder am Abend. Die Weite der Landschaft zeigt, warum diese Region so beliebt ist.
4.3. Wolfenbüttel: Wo Bücher Geschichte schrieben und Lessing zu Hause war
In Wolfenbüttel steht nicht nur Niedersachsens zweitgrößtes erhaltenes Schloss – hier schlägt auch das Herz der Aufklärung. Zwei Orte erzählen diese Geschichte besonders lebendig: die Herzog August Bibliothek und das Lessinghaus.
Die Bibliothek: Ein «achtes Weltwunder»
Im 17. Jahrhundert war „Bibliotheca Augusta“ von Wolfenbüttel nördlich der Alpen eine Sensation: damals als achtes Weltwunder gepriesen. Bis heute bewahrt sie kostbare Schätze, wie das Evangeliar Heinrichs des Löwen – 1983 für rekordverdächtige 32,5 Millionen DM erworben. Früher Waffenlager, dient heute das benachbarte Zeughaus als moderner Bibliotheksanbau.
Ironie der Geschichte: Die prächtige Bibliotheksrotunde riss man 1887 ab – ausgerechnet das bescheidenere Lessinghaus überdauerte alle Abrisspläne!
Lessings Wolfenbütteler Jahre
Am 7. Mai 1770 trat Gotthold Ephraim Lessing hier seine Stelle als Bibliothekar an. Zunächst wohnte er im leerstehenden Schloss, wo er seine „Emilia Galotti“ vollendete. Nach einer Italienreise (1775/76) zog er mit seiner Frau Eva König ins Meißner-Haus am Schlossplatz.
Sein letztes Domizil wurde das heutige Lessinghaus – ein herrschaftliches Gebäude neben der Bibliothek. Herzog Carl I. hatte es 1740 für seinen Kammerdiener erbaut. Die Familie Lessing bezog es Weihnachten 1777. Das Glück währte kurz: Eva starb dort bereits am 10. Januar 1778. Hier schrieb der Schriftsteller, vom Tod seiner Frau schwer getroffen, in ihrem ehemaligen Sterbezimmer seinen „Nathan der Weise“. Am 15. Februar 1781 starb Lessing.
1929 wurden drei Räume des Lessinghauses als Gedenkstätte eingerichtet; diese wurden 1958 renoviert. 1968 ging das Lessinghaus an die Herzog August Bibliothek zurück. Erst 1978 wurde das Lessinghaus als Museum für Lessing neu eröffnet. Im Küchenflügel wurden zwei Gästeappartements für Wissenschaftler und Schriftsteller eingerichtet. Das Lessing-Museum versteht sich nicht nur als Bewahrer des literarischen Erbes von Gotthold Ephraim Lessing, sondern als lebendige Forschungsstätte.
Das Erbe lebt weiter
Seit 1971 wirkt hier die Lessing-Akademie (im historischen Meißner-Haus). Sie erforscht Lessings Werk und die Aufklärung, veranstaltet Vorträge und vergibt seit 2000 den Lessing-Preis für Kritik. Kooperationen pflegt sie mit Museen in Kamenz, Cincinnati und der „Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des XVIII. Jahrhunderts“.
Примечание
Тексты для чтения продолжают тенденции основной части учебного пособия. В этой части я хочу познакомить Вас, дороги читатели, изучающие немецкий язык, с теми памятниками, которые неразрывно связаны с историей Германии, точнее говоря, Пруссии, под эгидой которой произошло объединение этой страны. Чтобы понять первые два текста, недостаточно перевести предложения, из которых они состоят. Первый текст посвящен родовому замку Гогенцоллернов. Без знания того, какую роль эта династия играла в истории Германии и хотя бы поверхностного представления о самых известных ее представителях трудно по-настоящему понять этот текст. Тем более, что там упоминается Фридрих Великий. Что Вы знаете о нем, его победах и очень болезненном для него поражении в сражении при Кунерсдорфе? Против кого он тогда воевал? Кстати, в то время он был одет в тот военный мундир, который хранится в замке Гогенцоллернов. Познакомившись хотя бы поверхностно с Фридрихом II, которого немцы часто называют «старый Фриц» (der alte Fritz», Вы ближе познакомитесь и с русской историей: Елизаветой Петровной, Петром III и Екатериной II. А шлейф Луизы? Имеется в виду королева Пруссии Луиза, очаровательная, очень отважная и умная женщина (ее портрет, как и портрет Фридриха можно увидеть в Эрмитаже).
Второй текст о знаменитом Нидервальдском памятнике тоже вызовет у Вас массу вопросов, связанных с историей Германии. Какому событию посвящен этот памятник, о каком объединении этой страны идет речь, почему канцлера Бисмарка немецкие историки часто называют «кузнецом империи» (Schmied des Reichs»), а русские — «железным канцлером»? Как этот немецкий политик связан с Санкт-Петербургом? Так мы опять от возвращаемся от немецкой истории к русской.
Третий текст, состоящий из нескольких частей — проще. Он посвящен литературе Германии, точнее самому известному представителю немецкого Просвещения — Лессингу. На сайте имеются посвященные ему статьи в серии «Крылатые слова и выражения». Думаю, они пригодятся Вам, чтобы лучше понять значение его творчества для немецкой культуры.
Успехов Вам в поиске нужной информации!
