Тема: школа, воспитание
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Friedrich Wilhelm I. und das Bildungssystem in Preußen
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Es ist allgemein bekannt, dass Deutschland lange Zeit in eine Vielzahl von relativ kleinen Staaten (Königreiche, Fürstentümer) aufgeteilt war und erst unter dem Kanzler Bismarck die Schaffung eines einheitlichen Staates unter der Ägide Preußens stattfand. Dementsprechend gab es hier kein einheitliches Bildungssystem.
Am Beispiel der Geschichte Preußens kann man die Entstehung des Systems der allgemeinen Schulpflicht in Deutschland kennenlernen.
1717 wurde vom preußischen König Friedrich Wilhelm I. eine Verordnung über die allgemeine Schulpflicht erlassen. Eine ähnliche Bestimmung konnte bereits in einigen Fürstentümern gefunden werden, aber aufgrund der politischen Bedeutung Preußens stellt diese Verordnung einen Markierungspfahl in der Geschichte der deutschen Bildung dar.
Es muss gesagt werden, dass der König selbst keine besondere Liebe zur Bildung hatte. Als gesundes, starkes und lautes Kind begann er früh, einen widerspenstigen Charakter zu zeigen. Im Gegensatz zu seinem Vater, dem ersten preußischen König Friedrich I., der für seinen raffinierten Geschmack und seine Liebe zum Luxus bekannt war, empfand der Prinz eine Abneigung gegen die französische Sprache, die für den europäischen Adel des 18. Jahrhunderts obligatorisch war. Er war nicht an den Geisteswissenschaften, galanten Manieren interessiert. Er mochte Gartenarbeit und für den kleinen Prinzen wurde ein Garten angelegt. Dort züchtete er Gemüse für die königliche Küche. Außerdem interessierte er sich für die Arbeit von Steinmetzen und Zimmerleuten und andere „niedrige“ Dinge.
Besonders zog den Prinzen jedoch alles an, was mit der Armee zu tun hatte. Friedrich Wilhelm vertiefte sich in das Leben und die Sitten der Kaserne, in die Form der Uniformen, in die Erzählungen der Soldaten über vergangene Schlachten. Nicht zufällig wird er oft als „Soldatenkönig“ bezeichnet.
Im Jahr 1713, als Friedrich Wilhelms Vater starb und er König von Preußen wurde, zeigte sich eine weitere Facette seines Charakters – Sparsamkeit. Er konnte — anders als sein Vater — sinnlose Geldverschwendung, wie er sie empfand, nicht ertragen, daher reduzierte er sofort die Ausgaben für den Hof und die Bediensteten erheblich. Für die nächsten 27 Jahre wurden „Kontrolle“ und „Wirtschaftlichkeit“ zu Schlüsselwörtern in der Verwaltung Preußens. Dabei war Friedrich Wilhelm I ein sparsamer Hausherr, der Geld in Dinge investierte, die seinem Staat nutzen sollten. Er versuchte zum Beispiel, verlassene Gebiete mit protestantischen Kolonisten zu besiedeln, die er aus ganz Europa zu sich rief und mit zahlreichen Vergünstigungen lockte. Er gab ihnen nicht nur Land in ihren Besitz, sondern übernahm auch einen Teil der Kosten für den Hausbau und befreite die Siedler für viele Jahre von allen Steuern. So wurden Hunderte von Dörfern und Städten gegründet und weite Flächen erschlossen.
Auch die allgemeine Bildung war eine Sache, in die der König bereit war, Geld zu investieren. Dabei lernte er selbst nie richtig schreiben. Aber er glaubte, dass das Unterrichten von Kindern von 5 bis 12 Jahren im Schreiben, Lesen und Rechnen sowie im göttlichen Gesetz das Land mit guten Christen und Bürgern versorgen würde. Dabei bemühte er sich, streng darauf zu achten, dass Eltern ihre Kinder zur Schule schickten.
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3. Ответьте на вопросы к тексту
- Am Beispiel der Geschichte welches Staates kann man die Entstehung der Schulpficht in Deutschland kennenlernen?
- Was erließ Friedrich Wilhelm I. im Jahre 1717?
- Was stellt diese Verordnung in der deutschen Bildung dar?
- Warum investierte der König das Geld in die Bildung?
- Was bemühte er sich, streng zu beachten?
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Friedrich Wilhelm I. konnte die allgemeine Schulpflicht faktisch nicht durchsetzen: Viele Bauern weigerten sich weiterhin, ihre Kinder zur Schule zu schicken, weil sie auf den landwirtschaftlichen Betrieben gebraucht wurden. Außerdem gab es nicht genug Schulen, und die, die es gab, waren in einem erbärmlichen Zustand. Zu Beginn des XVIII. Jahrhunderts gab es in den Dörfern keine richtigen Lehrer. Traditionell wurde die Rolle des Schullehrers vom Dorfküster ausgeübt. Auf Befehl des Königs sollten auch Handwerker, Tagelöhner und pensionierte Soldaten unterrichten. Sie beherrschten jedoch oft die Fächer Religion, Lesen, Schreiben und Rechnen schlecht. Daher war die Verordnung in der Praxis wenig wirksam.
Sein Sohn Friedrich II. (der Große) setzte das Werk seines Vaters fort. Die Verordnung Friedrich Wilhelms I. bildete die Grundlage für die allgemeinen Schulregeln, die Friedrich II. im Jahr 1763 erließ. Das Gesetz sah eine obligatorische achtjährige Bildung anstelle von sechs Jahren vor. Der Unterricht sollte regelmäßig drei Stunden morgens und nachmittags gemäß einem festgelegten Programm und mit ordnungsgemäß ausgebildeten Lehrern stattfinden.
Durch die Schulpflicht wollte Friedrich II. sicherstellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger des preußischen Staates die Möglichkeit erhielten, lesen, schreiben und rechnen zu lernen. Diese Bildung war nicht nur als persönliche Bereicherung gedacht, sondern auch als Beitrag zur Stärkung des Staates und zur Förderung des gesellschaftlichen Fortschritts.
Die Einführung der Schulpflicht in Preußen war ein wegweisender Schritt in der Bildungsgeschichte und legte den Grundstein für das moderne Schulsystem. Friedrich II. erkannte frühzeitig die Bedeutung von Bildung und setzte mit der Schulpflicht einen Meilenstein, der bis heute in der Bildungspolitik als wegweisend gilt.
8. Ответьте на вопросы к тексту
- Warum gelang es Friedrich Wilhelm I. nicht die allgemeine Schulpflicht durchsetzen?
- Was machte der Sohn des Königs?
- Wie lange sollte die obligatorische Bildung dauern?
- Warum war dieses Bildungssystem für Friedrich II. so wichtig?
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